Was kann ein Coaching – und was nicht?

Was kann ein Coaching – und was nicht?

 

Ich muss dir was erzählen.

Ich möchte dir unbedingt von einem meiner Coachings erzählen, um dir zu zeigen,

was Coaching kann…und was auch nicht.

(Die wahre Geschichte und den Namen) habe ich so verändert, dass keinesfalls Rückschlüsse auf meinen Coachee gezogen werden können)

Martina, 53J., kam zu mir mit einem Gesundheitsthema. Vielleicht sollte ich eher „Alterserscheinung“ sagen. Es ging um ein Problem, an dem in ihrem Alter tatsächlich viele leiden.

Sie war mit diesem Thema bereits bei zwei Ärzten gewesen, die ihr mitgeteilt hatten, dass man es nicht therapieren/ heilen könne. Diese Aussage wollte Martina absolut nicht akzeptieren und beschloss deshalb, diese beiden Ärzte nie mehr aufzusuchen.

Sie war außerdem bei verschiedenen alternativmedizinisch arbeitenden Personen gewesen, hatte ein spirituelles Coaching hinter sich, hatte im Rahmen von zwei eigenen Coaching-Ausbildungen sich selbst an dem Thema versucht und teilte mir gleich am Anfang mit, wohin sie nach unserem Coaching als nächstes gehen würde….

Okay.

Ich bin nicht nur Coach sondern auch Schulmedizinerin.

Mir war klar, dass auch ich daran scheitern würde, dieses Thema „wegzucoachen“.

Ich hatte aber schnell den Verdacht, dass es eigentlich um etwas ganz anderes ging. Der Kampf um diese „Erkrankung“ war ein Stellvertreterkrieg.

Als erstes sprachen wir über „Akzeptanz“

Es gibt Dinge, die können wir ändern und es gibt Dinge, da können wir uns auf den Kopf stellen…sie werden so bleiben, wie sie sind.

Die Frage ist dann, wie kommen wir damit klar?

Wollen wir aussichtslos dagegen kämpfen oder diese Energie lieber sparen?

Welche Emotionen lösen sie aus?

Wie gehen wir mit diesen Emotionen um?

Wieviel Stress machen sie uns?

Und wie sehr verschlimmern wir sie durch unsere konstante Aufmerksamkeit?

Akzeptanz fiel Martina an sich sehr schwer. Ihr Leitsatz war: „Geht nicht, gibt`s nicht.“ Bisher war „Aufgeben keine Option“.

Hier lohnt es sich, hinzuschauen, was der Coachee verlieren würde, wenn er das Problem nicht mehr hätte.

Wollte Martina wirklich eine Lösung? Warum hatte sie bereits die nächste Option nach unserem Coaching geplant?

Ging es wirklich um die Problemlösung oder um die Zuwendung?

Glaubte sie selbst an eine Lösung und vielmehr noch: war sie überhaupt bereit, das Problem loszulassen?

Martina versicherte, dass es ihr wichtig sei, das Thema zu lösen und dass sie bereit sei, sich ihm ganz zu stellen.

Frau, auf Sessel sitzend erklärt

Ich biete Coachings vor Ort in meiner Coaching-Lounge oder online via Zoom / Teams an.

Wir haben uns also auf die tiefere Suche gemacht.

Ihr Problem löste bei ihr ein Gefühl des Kontrollverlustes aus. Sie selbst sah sich dabei als Versagerin. Und ein bisschen später fühlte sie, dass es um Scham ging.

Es ist ganz typisch, dass hier zwei Schmerzen zusammenkommen (oft wird auch von zwei Pfeilen geredet):

Der erste Schmerz ist das Problem selbst. (das medizinische Problem)
Der zweite, viel größere Schmerz sind die Gedanken und Selbstbewertungen, die wir daraus ziehen. (die Selbstabwertung)

Sie selbst hatte mir zum Anfang des Gespräches bereits ein Erklärungs/Entstehungsmodell präsentiert, das sie sehr logisch fand. Wir sind im Laufe des Coachings nie mehr zu diesem Thema gekommen. Sprich: unsere „logischen“ Erklärungsmodelle können, müssen aber nicht die richtigen sein.

Als uns das jetzt empfundene Gefühl auf der Timeline in ihre Kindheit führte, erinnerte sie sich zuerst an ein Erlebnis mit ca. 14 Jahren, indem sie eine Mobbing-Erfahrung gemacht hatte. Da sie aber klar sagen konnte, dass sie das Schamgefühl zu dem Zeitpunkt bereits kannte, gingen wir weiter zurück, bis sie sich intensiv an eine Situation mit 6 Jahren erinnerte. Es war eine Situation mit starker Scham und dem Gefühl, am liebsten im Erdboden versinken zu wollen. Hier war sie sich sicher. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie genau diese Empfindung erlebt hatte.

Ich ließ sie, die damalige Situation nochmal erleben, sich so gut wie möglich daran erinnern und das Gefühl durchleben.

Sie ging durch die Scham durch. Um es erträglicher zu machen, ließ ich sie tappen (Überkreuzen der Hände vor der Brust, um abwechseln selbst auf linke und rechte Schulter klopfen zu können). Sie weinte, ihr Körpergefühl wechselte von Magenschmerzen zum Druck auf der Brust bis zu einem ekelhaften Kloßgefühl. Dann wurde es Schritt für Schritt besser. Zum Schluss fühlte sie sich erleichtert.

Aber es war noch nicht ganz gut. Ein kleiner dunkler Fleck war noch da.

Nochmals gingen wir auf die Suche und es führte sie zu einem weiteren Erlebnis, in dem Scham eine Rolle spielte. Dieses Mal konnte sie das Gefühl jedoch lange nicht mehr so intensiv aufrufen und fühlte sich schnell besser.

Ich bat sie, jetzt an ihr aktuelles Problem zu denken. Es fühlte sich für sie fast neutral an. „Ist halt so.“

Im Anschluss arbeiteten wir noch mit Ressourcen, um Martina noch mehr zu stärken und ihr Gefühl in der Ausgangssituation weiter zu verbessern.

Im Rahmen des Coachings gab es immer wieder den Anhalt dafür, dass das große dahinter stehende Thema der Wunsch nach Durchsetzung und Einfluss war (rotes Feld nach Motivkompass von Dirk Eilert, Gründer von EmTrace®). Dieses Feld kann durch die Ressource „Stolz“ gestärkt werden.

Martina fiel es leicht, sich an eine Situation zu erinnern, in der sie richtig stolz war. Es war ihr Marathonlauf. Sie konnte sich problemlos in das Gefühl hineinversetzen, das sie gespürt hatte, als sie durch die Ziellinie gelaufen war. Dieses Gefühl, das sie beschrieb, als würde sie schweben, verknüpften wir jetzt mit ihrer Ausgangssituation. Zudem bekam sie die Hausaufgabe, sich 28 Tage lang 2-3mal pro Tag in dieses Gefühl hineinzuversetzen.

Und nochmals fühlte sie sich in ihr Ausgangsthema hinein. Da war kein Gefühl der Scham mehr… und in diesem Moment war ihr das Problem auch egal.

Ich war nach diesem Coaching glücklich.

Es hat mir wieder so deutlich vor Augen geführt, wie viel unsere Haltung ausmacht… und auch wie sehr unsere Haltung durch unsere Erlebnisse und unsere Erziehung beeinflusst ist.

Das Tolle daran ist, wir können sie ändern. Wir können Situationen nicht ungeschehen machen und wir können auch die aktuelle Realität nur sehr begrenzt beeinflussen.

Wir können aber sehr wohl ändern, wie wir darüber denken und wie wir danach fühlen.
Wir können die Situation von der verknüpften Emotion lösen.

Im Prinzip ist das reine Biochemie, indem wir neue Nervenverbindungen in unserem Gehirn schaffen. Wir können beeinflussen, ob es uns auf Dauer mit einer erlebten Situation schlecht geht oder eben nicht.

Damit können wir tatsächlich auch unsere Gesundheit und Krankheiten beeinflussen.

Auch wenn es hier nur sehr wenig der Fall war, viele Krankheiten verschlechtern sich durch Stress…und den machen wir uns häufig selbst…und auch hier stecken oft ganz alte Muster dahinter… die uns keine Pause machen lassen, die uns davon abhalten Fürsorge zu betreiben, und so vieles mehr.

Ich habe mit Martina ca. 2 Wochen nach dem Coaching telefoniert. Ihr ging es sehr gut. Das ursprüngliche medizinische Problem war erwartungsgemäß unwesentlich besser. ABER es belastete sie nicht mehr. Es fiel ihr kaum noch auf. Der Schmerz war weg.

Möchtest du eine chronische Krankheit, einen chronischen Schmerz oder deinen Stress positiv beeinflussen?

Möchtest du das verändern, was du verändern kannst und das akzeptieren lernen, was sich nicht verändern lässt?

Möchtest du unterscheiden können, wann du akzeptieren und wann verändern kannst?

Dann lerne mich kennen und akzeptiere und verändere in einem intensiven 1:1-Coaching.

Mache deine Erkrankung zu deiner Freundin! Hör auf dagegen anzukämpfen!

❤️ Deine Susanne

Kennst du schon diese beiden Blogartikel?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie?

Wie du deinen Stress selbst beeinflussen kannst.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert